Kataloge

entschämungen erstveröffentlicht 2025
Lyrik Siljarosa Schletterer mit Bildern von Franz Wassermann
Wir brauchen eine neue Sprache für den Körper. Die Vagina ist »keine büchse / keine dose keine / pflaume«. Seit jeher formt Sprache die Wahrnehmung von Sexualität und Körper. Worte, die für die scheinbar neutrale körperliche Anatomie verwendet werden, haben Macht. In ihren unverwechselbaren lyrischen Rhythmen rechnet Siljarosa Schletterer ab mit den oft erniedrigenden Zuschreibungen und erschafft gleichzeitig neue sprachliche Räume für körperliche und sexuelle Einschreibungen. In ihrer Dichtung zeigt sie, wie Benennungen, gesellschaftliche Codes und Konventionen sich in Körper einschreiben, diese verändern und traumatisieren – oder eben schätzen und achtsam bergen – können.
Schletterers entschämungen erweitert das Genre der Liebesgedichte um die Faktoren der Verwundbarkeit, der entschämenden Körperliebe, der aufklärenden Dialoge und ruft die Kantate als literarische Gattung in Erinnerung. Der Band enthält auch Online-Bonuskapitel mit intermedialen Interpretationen (u. a. Schattenspiel von Bianka Drozdik und Musik von Tom Joseph). Die zweisprachigen Gedichte – Schletterer schreibt auch im Dialekt – bauen Brücken zwischen Anatomie, Psychologie und Sprache.
Die Bilder von Franz Wassermann entstammen dem Zyklus #dailysocialtransfer, in dem mit einer speziellen Klebebandtechnik Zeitungsfarbfragmente zu neuen Collagen werden. Sie kommunizieren mit den Texten in ihrer Vielschichtigkeit und gesellschaftlichen Relevanz.
Erhältlich im freien Handel und bei Amazon.